Certamen Ovidianum Sulmonense 2013
Zwei Schüler aus der Latein-Oberstufen-Klasse Q4 durften sich im April dieses Jahres der Herausforderung stellen, nicht nur die Nikolaus-August-Otto-Schule, sondern auch - als die einzigen aus
Deutschland stammenden Bewerber - unsere Heimat beim diesjährigen internationalen Ovid-Wettbewerb zu vertreten. Nachdem dieser im Vorjahr aus logistischen Gründen abgesagt worden war (Eine
Naturkatastrophe verursachte, dass mehrere öffentliche Gebäude – darunter auch Schulen, geschlossen und langwierig saniert werden mussten), war sowohl die Freude der Lehrer als auch die der Schüler
über das Stattfinden des vierzehnten CertamenOvidianumSulmonense äußerst groß. Hochmotiviert ob der minutiösen Vorbereitung durch Frau Schwarz im regulären Unterricht durch in eigens für die
Kandidaten vereinbarten Übungsstunden, ging es am Montag, dem 15. April, unter der Leitung Frau Schwarz ab nach Rom, wohin bekanntlich alle Wege führen. Nach unserer Fluganreise, Ankunft und kurzer
Rast am Hauptbahnhof begannen wir unsere Bahnfahrt nach Sulmona. Wir fuhren mit dem Regionalzug eine äußerst imposante Strecke mit wunderschönen Ausblicken entlang der Abruzzen nach Sulmona, jenes
malerische Städtchen, in dem Ovid einst das Licht der Welt erblickte. Dort angekommen dauerte es nicht lange, bis wir Freundschaft mit dem einzigen Team aus Österreich schlossen, das uns fortan auf
sämtlichen Ausflügen begleiten würde, von denen es reichlich gab; denn die Veranstalter hatten sich sichtlich Mühe gegeben, den einwöchigen Aufenthalt so ansprechend wie möglich zu gestalten. So
zählten zu unseren Zielen unter anderem das kleine Bergdorf Pescocostanzo und das Naturschutzgebiet Gole di San Venanzio mit seinen überwältigenden Wasserfällen. Einzig die teils gar philosophischen
Vorträge italienischer Professoren, deren Präsentationen leider nicht in die englische Sprache übersetzt wurden, entbehrten einer gewissen Sinnhaftigkeit. Allerdings konnte uns auch das nicht
entmutigen – ganz im Gegenteil: Auf eigene Faust machten wir stattdessen mit unseren österreichischen Mitwettbewerbern einen unterhaltsamen Ganztagsausflug nach Chieti und Pescara. Am Freitag war es
schließlich so weit: Innerhalb von fünf Stunden sollten wir eine uns unbekannte Passage, die sich als den Metamorphosen zugehörig erwies, aus einem beliebigen Werk Ovids übersetzen und
interpretieren. Allein die Wörterbücher anderer Kandidaten, die oft mehr als doppelt so dick waren wie unser altbewährter Stowasser, ließen keinen Zweifel daran, dass wir alles zu geben hätten, um
einen der begehrten ersten 10 Plätze zu erringen. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Nach einer eindrucksvollen Zeremonie, im Zuge derer wendige Akrobaten spektakuläre Kunststücke mit
Fahnen vollführten, wurde flugs die Reihung bekannt gegeben. Als die Anwärter auf den kollektiven Plätzen genannt worden waren, gab es keinen Zweifel mehr – einer von uns würde eine persönliche
Ehrung erhalten. Tatsächlich haben unsere österreichischen Freunde mit Gewinn des fünften Platzes unsere deutschsprachigen Nationen erfolgreich repräsentiert und wir freuen uns, den für uns
glücklichen Ausgang des 7. Platzes verkünden zu dürfen. (Wir gestehen Frau Schwarz als tief im Herzen Österreicherin diese Freude und Begeisterung für Ihre Heimat zu...:-)) Da wir eine Nacht im
Anschluss in Rom in einem sehr empfehlenswerten Hotel gemietet hatten, fuhren wir nach den Feierlichkeiten zurück nach Rom, um eine kurze Intensivbesichtigung von nur wenigen Stunden zu starten, um
die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt vor unserem Abflug am Montag, den 22.4.13. noch einmal kurz wiederzusehen. Diesen letzten Abend ließen wir in einer sehr gemütlichen und urigen
Pizzeria ausklingen. Am nächsten Morgen „weinte“ Rom zu unserem Abschied und wir waren froh, einigermaßen trocken unseren Flieger zurück nach Frankfurt nehmen zu können, wo wir glücklich wie auch
zufrieden und um einige Eindrücke reicher zuhause ankamen. An dieser Stelle möchten wir uns besonders bei Frau Schwarz bedanken, die uns stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden und unseren Horizont
unglaublich erweitert hat. Ohne ihr Zutun wären wir jetzt um einige Erfahrungen ärmer, die wir nicht missen möchten, da wir während des Aufenthalts in Sulmona sowohl unser Allgemeinwissen erweitern
als auch Bekanntschaft mit Schülern unseres Alters mit einer ähnlichen Begeisterung für Latein machen konnten. Nicht zuletzt sei die wirkliche vorzügliche Unterkunft bei unseren italienischen
Gastgeber-Schülern genannt, die uns sehr liebenswert im Rahmen der bekannten italienischen Gasfreundlichkeit bewirtet und betreut haben. Mittels unserer Spanisch-Kenntnisse und einiger Portion Mut,
Italienisch verstehen zu versuchen, sind diese Tage zu einer wirklich gelungenen Erfahrung geworden, die einem im alltäglichen Leben so nie zuteil geworden wäre. Darüber hinaus gebührt unser Dank
auch unserem Schulleiter Dr. Brügmann, der unter nicht immer einfachen Umständen immer einen Weg findet, die nötigen Startkosten zu ermöglichen und so auf seine Weise seine Freude und seinen Stolz
auf uns, seine NAOS Schüler, zu übermitteln. Wir hoffen sehr, dass dieses wertvolle Angebot auch in Zukunft Interessierten und Begabten offenstehen wird.
Lukas Bingel und Maik Selch, Latein-Klasse NAOS Q4