Internationaler Lateinwettbewerb 2014

zum Autor Ovid

in Sulmona / Italien

Reisebericht

 

XV Certamen Ovidianum Sulmonense (Sulmona 10. – 13. April 2014)

Es war der 10. April, ein Donnerstag vor den Osterferien, als sich wir, zwei Schüler und unsere Latein-Lehrerin Frau Schwarz bereits morgens am Flughafen Frankfurt am Main trafen, um bereits vor unseren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden auf Reisen zu gehen. Dieses Trio war dazu bestimmt, die Nikolaus-August-Otto-Schule aus Bad Schwalbach, aber auch Deutschland, in Italien zu vertreten. Nachdem wir auf dem Hinweg über Rom einige Hindernisse überwunden hatten, kamen wir letztendlich, von den Organisatoren sehnsüchtig erwartet, in dem in den Abruzzen gelegenen Bergstädtchen an. Uns blieb nur wenig Zeit, unser Gepäck auf die Zimmer des Vier-Sterne-Hotels, welches ein wenig außerhalb des Stadtzentrums situiert war, zu bringen, denn der Shuttle-Bus in das Stadtzentrum wartete bereits auf unser Erscheinen. In der Stadtmitte angelangt wurden wir zu dem Cinema Teatro geleitet, in welchem die Eröffnungsfeierlichkeiten abgehalten wurde, währenddessen den Teilnehmer bewusst wurde, dass die gesamte Region stolz auf den berühmtesten Sohn der Stadt ist, nämlich Ovid. Daraufhin kehrten wir zurück zu unserer Unterkunft, in der wir die italienische Küche in allen Facetten ausprobieren konnten.

Am darauffolgenden Tag lag der Wettkampf an, welcher in der hiesigen Schule der Stadt ausgetragen wurde, wobei jeder Teilnehmer seinem Wettkampfgeist freien Lauf ließ und sich ein jeder darum bemühte möglichst gut abzuschneiden. Nach der fünfstündigen Bearbeitungszeit des Textes, der aus Ovids Metamorphosen stammte und zu welchem jeder Mitstreiter neben einer Übersetzung auch eine individuelle Interpretation anfertigen sollte, war zunächst Erholung im Hotel angesagt, wobei auch italienische Speisen aufgetragen wurden.

Nachdem die Teilnehmer Gelegenheit bekommen hatten zu regenerieren, brach die Teilnehmerschaft erneut gen Stadtzentrum auf, um wahlweise weitere Berichte zu Ovid zu hören oder aber um das Städtchen eigenmächtig zu erkunden, wobei letztere Option von den vom Wettbewerb erschöpften Schülern favorisiert wurde. Am Abend wurden im Hotel erneut italienische Nudel-Spezialtäten aufgetischt, die bei allen Schülern und Lehrern auf Anklang stießen.

Der nächste Tag diente erneut zur Erholung von den Wettkampf- und Reisestrapazen. Deswegen erhielten wir nach dem Frühstück eine kurze Führung in deutscher Sprache durch eine Bonbonfabrik in Sulmona, denn die sogenannten „Confetti“ haben in Italien einen hohen Bekanntheitsgrad, besonders auch aufgrund der langen Tradition, da diese Süßigkeiten bereits seit dem 18. Jahrhundert in der Kleinstadt gefertigt werden. Als wir die Besichtigung des Süßigkeiten-Museums beendet hatten, folgte eine Stadtführung von italienischen Schülern des neusprachlichen Gymnasiums durch die Stadt, welche viele versteckte Sehenswürdigkeiten besitzt, zu denen die heimischen Schüler einige interessante Informationen parat hatten.

Am frühen Abend trafen sowohl die Teilnehmer als auch die Organisatoren des länderübergreifenden Wettbewerbs zusammen, um die Siegerehrung zu verfolgen. Zu diesem Anlass wurde das sicherlich nobelste und mondänste Gebäude der Stadt freigegeben, wobei die Spannung gesteigert wurde, indem vor der Bekanntgabe der Sieger einige musikalische Künstler auftraten. Doch obwohl die ersten Preise nicht an uns oder andere deutsche Schüler gingen, kam bei dem Trio der Nikolaus-August-Otto-Schule keine Ernüchterung auf, da die südosteuropäische und italienische Konkurrenz ihre Bemühungen besser belohnten und die Freude an der Teilnahme an diesem internationalen Wettbewerb überwog.

Am letzten Tag stand ,wie den anderen Teilnehmern, auch dem Bad Schwalbacher Trio die Heimreise bevor. Nachdem wir pünktlich am abgelegenen Bahnhof von Sulmona angekommen waren, wurden die Reisenden von einem Mitarbeiter der Station geschockt, der erklärte, dass aufgrund eines Streiks kein Zug bis in die späten Stunden des Nachmittages fahren würde. Dies hätte bedeutet, dass viele der Teilnehmer, inklusive uns, den Flug in Rom verpassen, jedoch konnte ein aufmerksamer, deutscher Lehrer, der der italienischen Sprache mächtig war und durch seinen großen, rosafarbenen Rucksack auffiel, herausfinden, dass ein Fernbus zur Mittagsstunde in die italienische Hauptstadt fährt, wodurch wir sogar noch ein wenig Zeit hatten in der „Ewigen Stadt“ das „Kolosseum“ zu betrachten.

Der Rückflug nach Deutschland verlief reibungslos und zurück bleibt eine neue Erfahrung und eine aufregende Reise in mediterranem, frühsommerlichem Klima.

Daniel Seiler, Latein-Q2

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© OStR. Mag. Barbara Schwarz