Florian Delvo
13. Klasse
Die Natur des Menschen widerspricht dem absoluten, harmonischen Frieden
Ein interessantes Zitat denkt sich Pascal und legt die „Einladung zum Bundes- und Landeswettbewerb Philosophischer Essay (November 2012)“ nieder. Wölfe? Lämmer? Frieden im Sinne eines messianischen
Reiches? Nachdenklich starrt er aus dem Fenster seines Zimmers, und weiß nicht recht was er von diesem zweiten Zitat als Grundlage für ein Essay halten soll. Er liest sich das Zitat erneut durch, und
beginnt damit den Inhalt in seinem Kopf zu verarbeiten, indem er sich das Zitat laut selbst erklärt: „Es geht anscheinend um Menschen, welche versuchen absoluten Frieden zu etablieren, sie wollen
zwei natürlich Feinde, nämlich Wolf und Lamm, nicht nur davon abhalten gegeneinander zu kämpfen, nein sie sollen auch friedlich miteinander leben, was der Autor als Frieden im Sinne eines
messianischen Reiches nennt. Weiterhin führt Blumenberg aus, dass die Wölfe so nicht überleben könnten lange, da ihnen ihre natürliche Lebensgrundlage, also das Fleisch anderer Tiere in diesem Fall
symbolhaft die Lämmer, verwehrt wird. Um zu überleben müssen die Wölfe nach Blumenberg zwangsweise wohl auf Lämmer anderer Weiden zurückgreifen, um nicht zu verhungern, und auszusterben. Nun gut, die
Absicht des Autors ist klar für mich: Man kann die Natur von Wolf und Lamm nicht so ändern, dass der Wolf in Frieden mit dem Geschlecht der Lämmer lebt, er braucht das Fleisch der Lämmer unbedingt.
Ein paradiesischer Frieden ist also nicht möglich, aufgrund der Natur der Wölfe, genau genommen ist nicht einmal ein ‚Waffenstillstand‘ möglich, ohne dass der Wolf Überlebenschancen hat. Jetzt will
der Urheber des Zitats bestimmt nicht nur auf Lämmer und Wölfe abzielen, nein, er will, dass man es auf das Geschlecht der Menschen überträgt.“ Pascal stutzt beim Beenden seines Gedankengangs, steht
auf und trinkt etwas beklommen einen Schluck Wasser, bevor er fortfährt: „Wenn Blumenberg also Recht haben sollte, dann kann es zwischen Menschen keinen Frieden geben, genauso wie es im Tierreich
zwischen verschiedenen Arten keinen Frieden geben kann. Der absolute Frieden, ein harmonisches Zusammenleben der Menschheit soll nicht möglich sein? Das widerspricht doch Allem, was in unserem
westlich-christlichen Wertekanon steht, und was ein jeder anstrebt: Harmonie und Frieden! Aber vielleicht hat er ja Recht, wirklichen Frieden gab es in der Geschichte der Menschheit noch nie, immer
bekämpfte man sich, nur die Konflikte, Akteure, und Schauplätze änderten sich. Heute hat es sich in vielen Gebieten der Erde wie in Europa zu einer friedlichen Zusammenarbeit entwickelt, aber
betrachtet man die Auseinandersetzungen der arabischen Welt heutzutage, dann kann man nicht von Frieden sprechen. Schon seltsam, nun gibt es die Menschheit schon so lange, und ständig entwickelte sie
sich, doch ein scheinbar allgemein gültiges Ziel, nämlich der Frieden, konnte nicht errungen werden? Langsam steige ich dahinter was Blumenberg meint.“ Plötzlich kommt Pascal ein Geistesblitz und er
kramt hastig in seinen Ethik Unterlagen, und findet schließlich ein Buch „Die wichtigsten Philosophen“ von Anton Grabner-Haider, und schlägt das Kapitel zu Thomas Hobbes auf. Nach kurzem Lesen ruft
er aus: „Aha! Hobbes sagte einst ‚homo homini lupus est‘, der Mensch ist des Menschen Wolf. Damit meint er, dass der Mensch sich von Natur aus in einem Kampf untereinander befindet und sein
Naturzustand rau und brutal ist. Blumenbergs These wird mir nach und nach schlüssiger. Mal ehrlich es gibt so viele unterschiedliche Kulturen auf dieser Erde, welche sich über Jahrtausende hinweg
entwickelten, und das so krass, dass wir in unserer Kultur sehr schwer oder gar nicht die Denkweise eines strengen Muslimen in den arabischen Ländern nachvollziehen können. Wie soll man bei so von
Grund auf verschiedenen Welt- und Menschenbildern harmonisch miteinander leben? Im Verlauf der Geschichte prallten diametrale Kulturen aufeinander wie zum Beispiel im Kalten Krieg der Kommunismus im
Osten und der Kapitalismus im Westen. Nie haben diese beiden in harmonischen Frieden miteinander gelebt, es gab nur Waffenstillstand und Drohgebärden. Blumenberg würde von einem „Zustand nicht
fließenden Blutes“ sprechen. Und diesen beiden Kulturen leben bis heute nicht harmonisch miteinander, immer noch gibt es Spannungen zwischen kommunistischen Ländern wie Nordkorea. Aber nicht nur die
Geschichte bestätigt mich. Letztens beobachtete ich meinen kleinen 4 jährigen Bruder beim Spielen mit Freunden als ich ihn vom Kindergarten abholen wollte. Dort saß er von anderen Kindern umringt und
griff im gleichen Moment wie sein Nachbar nach einer Schaufel. Erbost blickte er den Kontrahenten an, stand leicht wacklig auf und hieb rücksichtlos in Richtung des vermeintlichen Diebes. Ich
erschrak, sprang in die Bresche, kümmerte mich um den verletzen und strafte meinen Bruder mit den autoritären Worten ‚so was mach man nicht‘. Mein Bruder war noch nicht genug erzogen, er handelte auf
eine angeborene, natürliche Weise, eine nicht friedfertige Weise. Dann fiel mir noch das Stanford-Prison-Experiment ein, dort wurden die Teilnehmer in Wärter und Gefangene unterteilt. Man ließ den
Wärtern freie Hand bei der Behandlung der Gefangenen, welche alle gleiche Kleidung und Nummern bekamen. Hätte einer der Teilnehmer gedacht, dass er seine Macht so grausam gegen seine Artgenossen
ausleben würde? Wieder blitzt für mich die brutale, und kriegerische Natur des Menschen durch. Doch um auf Hobbes zurückzukommen, ist zu sagen, dass er sich den Frieden wünscht. Das klingt doch sehr
nach dem Zitat von Blumenberg. Nun gut, Hobbes schlägt einen künstlichen, vom Menschen erschaffenen Gesellschaftsvertrag weiterhin vor, eine Art von Verfassung wie wir sie heute etabliert finden in
Deutschland. Aber der Inhalt widerstrebt mir ganz und gar, ich möchte meinen individuellen Willen an keinen Souverän abgeben, der zwar für Frieden und Sicherheit sorgt, aber dafür über alle Menschen
der Gesellschaft bestimmen darf. Aber der Ansatz ist doch interessant. Er wurde sogar später von John Rawls aufgegriffen, der ein Modell zu einer gerechten Gesellschaft entwarf, welches auch einen
Vertrag auf Grundlage der Fairness beinhaltete. Dieser Vertrag klang schon viel mehr nach unserer modernen Verfassung.“ Pascal hält angestrengt nachdenkend inne und scheint ermattet, bis er sich
aufrafft und feststellt: „Ich denke Blumenberg hat Recht, es widerspricht der Natur des Menschen in harmonischem, absolutem Frieden zu leben, auch Hobbes hat durchaus Recht mit seinem Urzustand der
Menschen, man denke nur an meinen Bruder. Doch bekommt mein Bruder eine Erziehung und lernt in unserer Gesellschaft friedlich zu leben auf Grundlage des Grundgesetzes, so wird auch er in einem
Waffenstillstand als Frieden leben, aber einen absolut harmonischen Frieden wird er nie erleben, das wird keiner jemals, denke ich.“
Laura Scherbaum, Q3
Klasse 13
IV. Wie viele Menschen wohnen denn in uns? Einer oben, einer in der Mitte, einer im Keller?
Vielleicht auch einer gefesselt irgendwo in einem verriegelten Kabinett? Ich misstraue der
Psychologie und der Psychoanalyse. [...] Man kann den Dämon des Menschen wohl andeutungsweise beschreiben, aber sezieren kann man ihn nicht [...] Der Dämon bleibt:
Schmerzen, Tod, Liebe, Hass.
(George Grosz: Ein kleines Ja und ein großes Nein. Dresden 1925. Abdruck in GeorgeGrosz: Der Spießer-Spiegel. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt a. M. und Wien, 2000)
Mein Essay zum Thema IV:
Mich hat das Zitat von George Grosz am meisten interessiert, da mir spontan Siegmund Freud dazu einfiel (Mit seiner Ich, Über Ich und Es Theorie zur Psychoanalyse). Im Verlauf meines Essays möchte
ich Grosz Schrift auf den Grund gehen und meine eigene Position dazu erläutern. Auch das Verhältnis zwischen Mensch und Dämon hat mich gereizt weiter zu denken und meine Gedanken dazu
festzuhalten.
Laut der Aussage, kann man den Menschen nicht verstehen bzw. seine Innersten Gefühle nicht erklären, „sezieren“. Der Mensch und seine Seele, Sein Inneres, bleiben ein Rätsel. Aber irgendetwas
arbeitet bzw. lebt in uns. Nach Georg Grosz ist es der Dämon, welcher durch Schmerzen, Tod, Liebe und Hass charakterisiert wird.
Nun möchte ich auf die vier Worte selbst eingehen. Was haben diese Worte gemeinsam und warum werden Sie von einem Dämon, in uns Menschen, beherrscht?
Der Dämon, nach verschiedenen Definitionen ein Geist oder eine Gestalt des Bösen. Eine Transzendenz die in der Geschichte, in vielen Kulturen, eine andere Überlieferungen mit sich führt. Warum soll
dieses Wesen aber in uns sein? Wir denken, artikulieren, gestikulieren und wir leben. Beeinflusst also all das dieser „Dämon“? Ich gehe davon aus, denn wie es aussieht spielt er eine große Rolle in
uns, da er sich aus Bestandteilen unseres Lebens zusammen setzt. Der Dämon ist also tatsächlich in uns, denn Schmerzen, Tod, Liebe und Hass, gehören zu jedem Leben. Er herrscht über unsere Gefühle,
unser tun, wir sind es nicht selbst, sondern wir handeln aus dem Dämon heraus. Aus unseren Innersten Gefühlen, die keiner erklären kann, die nicht zu erklären sind, herrscht angeblich der Dämon und
diese Gefühle sind das Rätsel jedes Menschen. Man kann nicht alles bis auf den Grund sezieren, es gibt Geheimnisse, die wohl möglich nie gelüftet werden und daher kann ich nur zustimmen, dass es
etwas in uns gibt.
Auffällig ist nun, dass das Negative in diesem „Dämon“ überwiegt. Die Verbindung zu Schmerz, Hass oder Tod ist eine eher negative Assoziation in unserer Gesellschaft. Der Schmerz, kaum zu
beschreiben, am ehesten ein Gefühl, welches körperlich sowie seelisch sich bemerkbar machen kann. Ein Gefühl, was Nebensächliche Dinge unwichtig macht aber auch im Umkehrverfahren vom Schmerz durch
Nebensächliche Dinge ablenken lässt. Der Schmerz kann nicht beschrieben werden, er ist für jeden Menschen anders, er wird anders gefühlt und anders beschrieben.
Der Hass beschreibt eine tiefe Abneigung, zu Personen, Gegenständen, Situationen oder ähnlichem. Und mit dem Tod wird das Ende des Lebens dargestellt, welches für uns alle Ungewiss zu sein scheint.
Abgesehen davon, wenn man sich einer Religion so zugehörig fühlt, das man davon ausgeht, in einem neuen Körper geboren zu werden, oder nach dem Tod im Paradies glücklich zu sein.
Was sich nun Bemerkbar macht ist dass der Begriff „Liebe“, in Bezug zum Dämon heraus sticht. Mit Liebe wird eine tiefe Zuneigung ausgedrückt. Beide Gefühle/Emotionen, also Liebe und Hass beziehen
sich hauptsächlich auf Menschen. Ist aber so gesehen unabhängig von einer anderen Person, für die jeweiligen Gefühle empfunden werden.
Der Mensch lässt sich von Gefühlen leiten, diese Gefühle sind aber vielleicht gar nicht zutreffend. Man kann sagen „Ich liebe dich“ und dabei meint man es nicht so, man geht nur davon aus. Jahre
später, lernt man eine andere Person kennen und hat ein viel besseres, wohltuenderes Gefühl und kann vielleicht erst dann, von wahren „liebes-Gefühlen“ sprechen. Müssen wir uns also nun vorstellen,
dass der Dämon auch lernen kann? Das er, aus Emotionen heraus neue Maßstäbe setzt und immer wieder andere Gefühle zulässt? Zumindest scheint es mir, als wäre es so. Der Dämon kann, wie wir selbst,
Gefühle nicht steuern. Sie kommen aus dem Nichts heraus und verbreiten sich, bleiben auf Dauer, oder verschwinden wieder.
Was sich hier bestätig, ist das wir tatsächlich etwas Unbeeinflussbares in uns haben, was sich nicht in Einzelteile beschreiben lässt. Es wird jedoch geprägt und kann sich im Laufe der Zeit
verändern, worauf ich im Verlauf noch eingehen werde. Jetzt gilt zu verstehen, dass die „Schmerzen“ auch in diese „Schiene“ hineingehören, denn auch Schmerzen erlebt jeder anders. Sie sind nicht zu
definieren oder einzufangen, sie sind da.
Was bedeutet jetzt aber der Tod?
Meiner Meinung nach, steht er genauso für etwas Unerwartetes, Unerklärbares und unverständliches. Man kann den „Tod“ untersuchen, aber nur im rein körperlichen Sinne. Man kann die Menschen nach ihrem
Tod sezieren, und den Grund des Sterbens herausfinden, aber die wahre Ursache, warum ein Mensch ausgerechnet zu einem bestimmten Zeitpunkt erwartet oder unerwartet stirbt, oder umgebracht wird, ist
nicht zu erklären. Vielleicht hängt das mit dem jeweiligen Schicksal eines Menschen zusammen, vielleicht ist es einfach an der Zeit zu gehen, vielleicht will das Innere nicht mehr weiter leben oder
man kann sich nicht mehr vor Gefahren der äußeren Umgebung schützen. Der Dämon, das Innere des Menschen, ist fertig mit der Welt. Er hat Gedanklich abgeschlossen, oder es ist an der Zeit, dass der
Dämon einen anderen Körper sucht und findet.
Möglicherweise gibt es diesen Wechsel von Seelen in einen anderen Körper, dann gehört vielleicht auch der Dämon dazu! Die Seele wird getränkt vom Dämon, abgerundet durch den Körper, das Wesen des
Menschen. Der Mensch nimmt körperlich Eindrücke und Erfahrungen auf, welche in der Seele so verarbeitet werden, dass sie den Dämon kontrollieren und in gewisser Art und Weise bestimmen. Die Existenz
des Menschen spielt die wahre Rolle, denn ohne das Wesen, könnte der Dämon nicht da sein. Der Mensch selbst könnte nicht da sein.
Das Wesen, kann nur durch die Seele und die Erfahrung leben. Ein Zusammenspiel von Wesen und Kern des Menschen. Dieses prägt und lässt den Menschen Schmerzen spüren, sodass er weiß, dass er am Leben
ist.
So erkläre ich mir das Zitat von Georg Grosz. Ich kann nachvollziehen, was er meint. Ich gehe davon aus, dass kein Mensch im Stande ist, einem Anderen den WAHREN Gefühlszustand zu beschreiben. Das
wirkliche Leid nahe zu bringen. Oder das persönliche, pure Glück darzustellen.
Jeder Mensch empfindet anders, jeder Mensch setzt andere Maßstäbe in verschiedenen Situationen. Es gibt kein Falsch oder Richtig, was auch in der Philosophie der Fall ist. Jede Assoziation zu einem
Thema, einer Person, ist die Eigene, die Richtige. Der wohl eheste Vorteil ist, wenn man sich so gewählt ausdrücken kann und die richtigen Worte findet, dass man einem anderen Menschen, etwas
treffender erklären kann. Jedoch mit dem Wissen, dass es nie vollkommen nahe gebracht werden kann. Die annehmbar nahe Beschreibung ist das einzige was man dem Gesprächspartner vermitteln kann, ob er
darunter genau dasselbe versteht oder nicht, ist eine andere Frage.
Ob man nun das Talent hat, gut umschriebene Worte für ein Gefühl zu finden oder nicht, wichtig ist, dass der Mensch selbst weiß was er fühlt. Wir können nur wissen, das etwas in uns arbeitet und
lebt, was uns irgendwie steuert, was wir durch Erlebnisse beeinflussen können, aber was wir einfach nie komplett verstehen werden bzw. können.
Zusammengefasst kann ich der Aussage von Grosz zustimmen, es gibt etwas Unerklärbares in uns, was wir vielleicht manchmal nicht selbst verstehen können, aber wir können es versuchen, ob mit Erfolg
oder nicht. Wir können andere Menschen, sowie uns selbst analysieren, aber ob wir mit dieser Analyse den richtigen Ansatz treffen, ist anscheinend selten der Fall.
Ganz zu Beginn meines Textes habe ich von Freud gesprochen, da er meine erste Assoziation zum Thema war. Sein Modell dürfte den meisten Menschen bekannt sein. Er beschreibt einen psychischen
Apparat1, welcher sich in drei Teile trennt. Zum einen das „Es“, das Triebgesteuerte Organ des Menschen, also die unbewussten Bedürfnisse. Zum anderen das „Über-Ich“, welches sich auf Werte und
Normen fixiert und dem Moralitätsprinzip unterliegt. Und zu guter Letzt das „Ich“, der Kern des Individuums. Welcher immer in einem Kampf zwischen Es und Über-Ich steht, welches aber die Kontrolle
über das gesamte hat und durch Vernunft, Entscheidungen trifft.
Vergleicht man nun Freuds Analyse mit der Aussage von Grosz, ist klar, dass Freud versucht hat tiefer in den Menschen hineinzugehen. Was mir persönlich auch sehr gut gefällt. Natürlich ist es, so wie
bei Grosz, nur eine Vermutung des Menschlichen Inneren. Aber Grosz selbst, versucht es mit einem „Dämon“ zu erklären. Bei Beiden ist es offen was zur Entscheidung mehr beeinflusst. Bei Freud
entscheiden wir in der einen Situation aus dem „Es“ heraus und in der nächsten mehr durch das „Über-Ich“. Bei.
Grosz ist es vielleicht mal mehr das eine Gefühl, mal mehr das andere, was uns zu einer bestimmten Sache bewegt, geleitet durch den Dämon, der in jedem die Oberhand behält.
Für mich sticht nur der „Tod“ noch sehr stark bei Grosz heraus, daher würde ich in diesem Punkt seiner Aussage wiedersprechen. Ich habe zwar schon versucht zu klären, wie er den Tod wohl eingesetzt
habe könnte, aber zum Tod fehlt mir die Geburt. Denn warum sollte dieser Dämon den Tod beeinflussen können bzw. miterleben, aber die Geburt völlig außer Acht lassen.
Aber vielleicht ist das auch nicht zu erklären, denn wer weiß schon welcher Dämon in Grosz gelebt hat, der ihn dazu bewogen hat den „Tod“ zum Dämon hinzuzufügen. Mein Dämon freundet sich nicht mit
dem Tod an, bzw. würde Ich wohl den Beginn des Lebens noch in meinen Dämon einfließen lassen.
Im gesamten, konnte ich mich nun mit der Aussage identifizieren. Ich habe mir Gedanken zu den jeweiligen Ansätzen gemacht und komme zum Schluss, dass ich meine Vorstellungen zum Thema weitgehend
geäußert habe. Ich gehe nicht von einem direkten Dämon aus, ich würde es nicht definieren wollen, aber ich denke, dass etwas in uns ist, was manchmal zu einer bestimmten Entscheidung bewegt. Dieser
„Dämon“, Grosz nach, verbindet, meiner Meinung nach, einfach alle Menschen und macht einen Bestandteil, den keiner definieren kann, in uns Menschen aus und verbindet uns.
Grosz misstraut zwar angeblich der Psychoanalyse, aber mit der Meinung, dass der Dämon in uns allen lebt, wiederspricht er sich. Denn er versucht damit den Menschen auch zu beschreiben und einen
Grund für sein Handeln zu finden. Selbst wenn er sagt, dass der Mensch nur grob zu sezieren sei, grob ist auch schon eine Art der Analyse. Er beschreibt also den Menschen genauso wie Freud es tut,
weswegen ich auch einen Psychoanalytiker im Vergleich einbeziehen wollte. Der Gedanke über den Grund von Taten eines Menschen, hat schon etwas mit der Psychologie des Menschen zu tun. Und wer sich
selbst reflektiert und über bestimmt Ereignisse intensiv nachdenkt, ob bei einem persönlich oder diversen anderen Menschen, der macht sich auf die Suche nach dem, was in einem steckt. Somit bleibt
eine Frage immer: „Was ist da in mir?“. Jeder muss für sich selbst entscheiden was wichtig ist, wovon man sich leiten lassen möchte.
Man versucht immer das herauszufinden was man nicht wissen kann, schon wie Goethe in Faust darlegte „Und sehe, daß wir nichts wissen können!“2.
Ich versichere, dass ich die Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen benutzt habe und alle Entlehnungen als solche gekennzeichnet habe.
Unterschrift
Laura Scherbaum
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1: Freuds psychischer Apparat: Deutsch Unterricht und Internet (http://www.teachsam.de/psy/psy_pers/psy_pers_freud/psy_pers_freud_2.htm)
2:Faust Zitat, aus Goethes Faust- Teil 1(Reclam Ausgabe): Vers 364